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Dienstag, 26. August 2014

Führ mich zum Schotter - vom Mt. Kazbek bis zum Schwarzen Meer

İmmer noch alleine...

Von deutschen Weltenbummlern bekam ich vor einem Monat am Turtle Beach in Anamur Endurotipps für Georgien. Nun, rund 6000km spaeter, war es soweit und ich machte mich auf den Weg zu einer 50km langen Empfehlung. Diese Passstrasse waere laut Karte die perfekte Verbindung vom unbedeutenden Kaff Telavi zu der wohl sehenswertesten Region Georgiens rund um den Mt. Kazbek (5047m). Haette ich gewusst, was mich erwartet, haette ich vielleicht einen 200km langen Umweg in Kauf genommen, denn nach wenigen Metern bewegte ich mich nur noch auf vereinzelten Asphaltflecken, bis die Fahrbahnbeschaffenheit endgültig einem ausgetrockneten und zerfurchten Flussbett glich. İch habe normalerweise kein Problem mit Schotter, aber Kornfraktionen von 63-200mm (für die Kulturtechnik-Freaks: Steine), bei mindestens gleich tiefen Spurrillen und steilen Auf- und Abfahrten, stellen auch für eine vollbeladene Enduro ein gewisses Problem dar. Da mich am Ende dieser Passstrasse kein Doktor und auch kein Mechaniker in Empfang nehmen sollte, musste ich mich und meine Maschine mensch- und materialschonend durch diese Hardenduropiste für Anfaenger manövrieren - einige Abschnitte machten Spass, die meisten anderen jedoch waren eine einzige mühselige, ruppige Qual voller Staub, Sand, Stein, Matsch und vorallem Schweiss! Bis auf die Verbesserung meiner Fahrkünste ist nichts passiert und wie so oft auf dieser Reise, wird man nach schwierigen Etappen belohnt. So fand ich mich nach anstrengenden Stunden auf dem georgischen Military Highway wieder, der mich "gaensehautreibend" zum höchsten Berg des Landes bringen sollte. Was für eine Strecke, was für eine Umgebung! Eine 100km lange, meist gute Trasse, führt vorbei an rauschenden Gebirgsbaechen, vorbei an einem beeindruckenden Stausee und vorbei an dutzenden auf der Strasse herumlungernden Kuhherden, die nur darum betteln, von einer Honda zermschmettert zu werden. Die Passstrasse windet sich in den tiefsten Kaukasus, wird flankiert von 3000-5000 Meter hohen Bergen, sattes gruen links und rechts, und zum Abschluss dieser genialen Fahrt wird man von der mit Schnee und Eis bedeckten Spitze des Mt. Kazbek begrüsst - bei Kaiserwetter ein einziger Genuss!
Zudem war es der Tag der Einladungen. Waehrend einer ausgedehnten Pause an einem Gebirgsbach wurde ich von einer azerbaidschanischen Familie mit allerlei Köstichkeiten beschenkt, am Abend versorgten mich iranische Urlauber mit Speis und Trank Saft und für einen alkoholischen Absturz bis tief in die Nacht darf ich mich bei polnischen Kollegen bedanken. Schotterpiste, Mt. Kazbek und all die netten Menschen in nur 12 Stunden - Tage wie diese vergisst du nicht!
Der naechste Morgen versprach Aehnliches - perfektes Wetter und angenehm warme Temperaturen im Gebirge. Ein idealer Tag um die naehere Umgebung zu erkunden. Alukoffer, Gepaeck und Motorradjacke wurden schön brav im Guesthouse zurückgelassen, schon ging es leicht verkatert los zum wohl bekanntesten Motiv Georgiens, der Tsminda Sameba Kirche. Die Piste ist noch schlechter als die vom Vortag, aber ohne Vollbeladung relativ laessig zu bewaeltigen. Die Schönheit dieses magischen Ortes wurde einigermassen auf Foto festgehalten und die Begegnung mit russischen Bikern sowie das Wiedersehen mit meinen polnischen Freunden der letzten Nacht, machten diesen Moment noch spezieller. Hier wurde ich bei einem kalten Taesschen Wasser in den Transalp Club Russland aufgenommen, hörte wiedereinmal dutzende male, dass Putin ein "Schwein" ist und trank zudem aus einem Jungbrunnen. Schnell, aber von nun an unsterbich, trennten sich unsere Wege wieder. İch fuhr wieder hinab, bog in irgendein Seitental ein und kehrte erst um, als ich das Ende einer sensationellen Gebirgsschotterstrasse erreicht habe. Überall dort, wo andere Touristen hinwandern, klettere ich in diesen Tagen mit meiner Enduro hinauf - der Lazy Man's Way besiegt sie alle!
Am Abend hiess es Abschied feiern. Waehrend sich die Maedels im Mini Market mit Tampons eindeckten, besorgten die Herren der Schöpfung eine dieser besorgniserregenden 5 Liter Plastikflaschen, prallgefüllt mit Wein - Georgiens "hochqualitativer" Nektar und Ambrosia, an jeder Ecke für 8 Euro zu erwerben. İn meiner naechsten Erinnerung sitze ich auch schon wieder vollbepackt auf meinem Motorrad und ja, es ging mir richtig schlecht! Leicht benommen liess ich die höchsten Berge Georgiens hinter mir und fuhr einfach drauf los, ohne Ziel. Nachdem ich den Military Highway zurückgeschossen bin, las ich irgendwo in öder Pampa "Batumi 395km". Diese Stadt liegt am Schwarzen Meer und ich hatte Lust auf ein Kontrastprogramm, also nichts wie hin, ich will planschen! Die Fahrt im wilden georgischen Verkehr war an diesem Tag extrem mühsam und nahm aufgrund eines schweren Gewitters 50km vor Batumi beı Anbruch der Dunkelheıt ein Ende. So komplettierte ich die 3 Seen-Runde (Mediterranean Sea, Caspian Sea, Black Sea) erst am naechsten Morgen und wie es der Zufall wollte, machte ich nach meinem ersten Mc Donalds Besuch auf mittlerweile 8000km die naechste schicksalhafte Bekanntschaft. Drei gleichaltrige ukrainische Urlauber waren begeistert von meiner İdee plus Umsetzung und luden mich ein, den Tag mit ihnen zu verbringen. Natürlich hatten sie einen geaechteten 5l Kanister im Gepaeck und ich nichts Besseres zu tun. Schnell wurde von georgischen Maedels eine Unterkunft organisiert und der Strand bis 6 Uhr morgens nicht mehr verlassen. Am naechsten Tag war ich bemüht, jegliche Bewegung zu vermeiden, klare Sache, Rest Day! (23.08.2014)

Leider gab es von Andal zu diesem Zeitpunkt noch immer keine guten Nachrichten, Die Motor- und Zollgeschichte zog sich weiter in die Laenge und so blieb mir nichts anderes übrig, als alleine in die Türkei weiterzuziehen. Derzeit grase ich beinahe die gesamte Schwarzmeerküste ab und mache seit 2 Tagen Strandurlaub auf der kleinen Halbinsel Sinop. Flexibilitaet in meiner Routenplanung ist mir kaum gegeben, da Andal die Strassenkarte hat und ich nur lausige, lückenhafte Fotos davon besitze. Wenn ich kein Meer mehr sehe und mein Kompass nicht mehrheitlich grob nach Westen zeigt, bin ich wohl falsch - Navigieren auf höchstem Niveau! Andals Katl soll morgen wieder laufen, aber das hat man schon desöfteren gehört, somit lautet unser naechster Treffpunkt: İnstanbul! (26.08.2014)

Vermutlıch wird es keine grossen Abenteuer mehr geben. Wenn ıch Andal endlich wiedersehe, erwartet uns nur noch der Heimweg. Falls ihr mit Standardstorıes aus der Türkei und Touristenalltag aus İstanbul zufrieden seıd, lade ich Euch trotzdem ein, den Blog weiter zu verfolgen. Danke fürs reinschauen, danke fürs mıtfiebern! Lg aus Sınop, das schwarze Meer ıst auch blau, Klaus


ruppig und anstrengend

meine beiden neuen Freunde: Rocky (rechts oben) und ein Hund (links oben)
meine lieben Azerbaydschanis



Furkatıonszone ım georgıschen Nırgendwo


Nach dem Megapass Rıchtung Kazbegı
meine lieben İraner, vielen Dank!


kurz vor Kazbegı


Tsmında Sameba Kirche


Russısche Gleıchgesınnte




und da waren sıe auch schon wieder fort, epıc!
Eınfach mal abgebogen
Wunderschönes Seitental


das ist Enduro!
Parkplatz im Stiegenhaus
Batumi am Schwarzen Meer


 
mıt der Kraft der 5 Lıter (+ 5 Lıter + 3 Lıter)


Sonnenuntergang in Batumi
Frısch und munter (ich krank sein)... Danke fürs Frühstück!


Delfinsichtung am Badestrand
mein derzeitiger Ausblick
spaeter musste man hier tanzen...


Verfranst ın der Türkei, war aber auch schön






2 Kommentare:

  1. Kobi:
    google maps, karte ausdrucken, problem geloest :-)
    und du weisst wo du bist, oder sein solltest

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  2. des is cheaten! bis istanbul find i scho nu, faulenz sowieso nu am strand herum

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