İmmer noch alleine...
Von deutschen Weltenbummlern bekam ich vor einem Monat am Turtle Beach in
Anamur Endurotipps für Georgien. Nun, rund 6000km spaeter, war es soweit und
ich machte mich auf den Weg zu einer 50km langen Empfehlung. Diese Passstrasse
waere laut Karte die perfekte Verbindung vom unbedeutenden Kaff Telavi zu der
wohl sehenswertesten Region Georgiens rund um den Mt. Kazbek (5047m). Haette
ich gewusst, was mich erwartet, haette ich vielleicht einen 200km langen Umweg in
Kauf genommen, denn nach wenigen Metern bewegte ich mich nur noch auf vereinzelten
Asphaltflecken, bis die Fahrbahnbeschaffenheit endgültig einem ausgetrockneten
und zerfurchten Flussbett glich. İch habe normalerweise kein Problem mit
Schotter, aber Kornfraktionen von 63-200mm (für die Kulturtechnik-Freaks: Steine), bei mindestens gleich tiefen Spurrillen
und steilen Auf- und Abfahrten, stellen auch für eine vollbeladene Enduro ein
gewisses Problem dar. Da mich am Ende dieser Passstrasse kein Doktor und auch
kein Mechaniker in Empfang nehmen sollte, musste ich mich und meine Maschine mensch-
und materialschonend durch diese Hardenduropiste für Anfaenger manövrieren - einige
Abschnitte machten Spass, die meisten anderen jedoch waren eine einzige mühselige,
ruppige Qual voller Staub, Sand, Stein, Matsch und vorallem Schweiss! Bis auf die
Verbesserung meiner Fahrkünste ist nichts passiert und wie so oft auf dieser Reise,
wird man nach schwierigen Etappen belohnt. So fand ich mich nach anstrengenden
Stunden auf dem georgischen Military Highway wieder, der mich
"gaensehautreibend" zum höchsten Berg des Landes bringen sollte. Was für eine
Strecke, was für eine Umgebung! Eine 100km lange, meist gute Trasse, führt
vorbei an rauschenden Gebirgsbaechen, vorbei an einem beeindruckenden Stausee
und vorbei an dutzenden auf der Strasse herumlungernden Kuhherden, die nur darum
betteln, von einer Honda zermschmettert zu werden. Die Passstrasse windet sich in
den tiefsten Kaukasus, wird flankiert von 3000-5000 Meter hohen Bergen, sattes
gruen links und rechts, und zum Abschluss dieser genialen Fahrt wird man von
der mit Schnee und Eis bedeckten Spitze des Mt. Kazbek begrüsst
- bei Kaiserwetter ein einziger Genuss!
Zudem war es der Tag der Einladungen. Waehrend einer ausgedehnten Pause an
einem Gebirgsbach wurde ich von einer azerbaidschanischen Familie mit allerlei
Köstichkeiten beschenkt, am Abend versorgten mich iranische Urlauber mit Speis
und Trank Saft und für einen alkoholischen Absturz bis tief in die Nacht darf ich mich
bei polnischen Kollegen bedanken. Schotterpiste, Mt. Kazbek und all die netten
Menschen in nur 12 Stunden - Tage wie diese vergisst du nicht!
Der naechste Morgen versprach Aehnliches - perfektes Wetter und angenehm
warme Temperaturen im Gebirge. Ein idealer Tag um die naehere Umgebung zu
erkunden. Alukoffer, Gepaeck und Motorradjacke wurden schön brav im Guesthouse
zurückgelassen, schon ging es leicht verkatert los zum wohl bekanntesten Motiv
Georgiens, der Tsminda Sameba Kirche. Die Piste ist noch schlechter als die vom
Vortag, aber ohne Vollbeladung relativ laessig zu bewaeltigen. Die Schönheit dieses
magischen Ortes wurde einigermassen auf Foto festgehalten und die Begegnung mit
russischen Bikern sowie das Wiedersehen mit meinen polnischen Freunden der
letzten Nacht, machten diesen Moment noch spezieller. Hier wurde ich bei einem kalten Taesschen Wasser in den Transalp Club Russland aufgenommen, hörte wiedereinmal
dutzende male, dass Putin ein "Schwein" ist und trank zudem aus einem
Jungbrunnen. Schnell, aber von nun an unsterbich, trennten sich unsere Wege wieder.
İch fuhr wieder hinab, bog in irgendein Seitental ein und kehrte erst um, als ich
das Ende einer sensationellen Gebirgsschotterstrasse erreicht habe. Überall dort,
wo andere Touristen hinwandern, klettere ich in diesen Tagen mit meiner Enduro
hinauf - der Lazy Man's Way besiegt sie alle!
Am Abend hiess es Abschied feiern. Waehrend sich die Maedels im Mini Market
mit Tampons eindeckten, besorgten die Herren der Schöpfung eine dieser besorgniserregenden
5 Liter Plastikflaschen, prallgefüllt mit Wein - Georgiens "hochqualitativer"
Nektar und Ambrosia, an jeder Ecke für 8 Euro zu erwerben. İn meiner naechsten
Erinnerung sitze ich auch schon wieder vollbepackt auf meinem Motorrad und ja,
es ging mir richtig schlecht! Leicht benommen liess ich die höchsten Berge
Georgiens hinter mir und fuhr einfach drauf los, ohne Ziel. Nachdem ich den Military
Highway zurückgeschossen bin, las ich irgendwo in öder Pampa "Batumi
395km". Diese Stadt liegt am Schwarzen Meer und ich hatte Lust auf ein
Kontrastprogramm, also nichts wie hin, ich will planschen! Die Fahrt im wilden
georgischen Verkehr war an diesem Tag extrem mühsam und nahm aufgrund eines
schweren Gewitters 50km vor Batumi beı Anbruch der Dunkelheıt ein Ende. So komplettierte ich die 3
Seen-Runde (Mediterranean Sea, Caspian Sea, Black Sea) erst am naechsten Morgen
und wie es der Zufall wollte, machte ich nach meinem ersten Mc Donalds Besuch
auf mittlerweile 8000km die naechste schicksalhafte Bekanntschaft. Drei gleichaltrige
ukrainische Urlauber waren begeistert von meiner İdee plus Umsetzung und luden mich
ein, den Tag mit ihnen zu verbringen. Natürlich hatten sie einen geaechteten 5l
Kanister im Gepaeck und ich nichts Besseres zu tun. Schnell wurde von georgischen
Maedels eine Unterkunft organisiert und der Strand bis 6 Uhr morgens nicht mehr
verlassen. Am naechsten Tag war ich bemüht, jegliche Bewegung zu vermeiden,
klare Sache, Rest Day! (23.08.2014)
Leider gab es von Andal zu diesem Zeitpunkt noch immer keine guten Nachrichten,
Die Motor- und Zollgeschichte zog sich weiter in die Laenge und so blieb mir nichts
anderes übrig, als alleine in die Türkei weiterzuziehen. Derzeit grase ich beinahe
die gesamte Schwarzmeerküste ab und mache seit 2 Tagen Strandurlaub auf der kleinen
Halbinsel Sinop. Flexibilitaet in meiner Routenplanung ist mir kaum gegeben, da
Andal die Strassenkarte hat und ich nur lausige, lückenhafte Fotos davon besitze.
Wenn ich kein Meer mehr sehe und mein Kompass nicht mehrheitlich grob nach
Westen zeigt, bin ich wohl falsch - Navigieren auf höchstem Niveau! Andals Katl
soll morgen wieder laufen, aber das hat man schon desöfteren gehört, somit
lautet unser naechster Treffpunkt: İnstanbul! (26.08.2014)
Vermutlıch wird es keine grossen Abenteuer mehr geben. Wenn ıch Andal endlich wiedersehe, erwartet uns nur noch der Heimweg. Falls ihr mit Standardstorıes aus der Türkei und Touristenalltag aus İstanbul zufrieden seıd, lade ich Euch trotzdem ein, den Blog weiter zu verfolgen. Danke fürs reinschauen, danke fürs mıtfiebern! Lg aus Sınop, das schwarze Meer ıst auch blau, Klaus
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ruppig und anstrengend |
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meine beiden neuen Freunde: Rocky (rechts oben) und ein Hund (links oben) |
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meine lieben Azerbaydschanis |
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Furkatıonszone ım georgıschen Nırgendwo |
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Nach dem Megapass Rıchtung Kazbegı |
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meine lieben İraner, vielen Dank! |
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kurz vor Kazbegı |
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Tsmında Sameba Kirche |
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Russısche Gleıchgesınnte |
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und da waren sıe auch schon wieder fort, epıc! |
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Eınfach mal abgebogen |
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Wunderschönes Seitental |
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das ist Enduro! |
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Parkplatz im Stiegenhaus |
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Batumi am Schwarzen Meer |
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mıt der Kraft der 5 Lıter (+ 5 Lıter + 3 Lıter) |
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Sonnenuntergang in Batumi
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Frısch und munter (ich krank sein)... Danke fürs Frühstück! |
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Delfinsichtung am Badestrand |
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mein derzeitiger Ausblick |
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spaeter musste man hier tanzen... |
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Verfranst ın der Türkei, war aber auch schön
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Kobi:
AntwortenLöschengoogle maps, karte ausdrucken, problem geloest :-)
und du weisst wo du bist, oder sein solltest
des is cheaten! bis istanbul find i scho nu, faulenz sowieso nu am strand herum
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