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Montag, 4. August 2014

Iran-Abschiedstour und der Passierschein A38 (A wie Armenien)

Die Tage vergehen und unser Abenteuer hat ab Kappadokien so richtig begonnen, wie es weiterging und wo wir gerade umgehen ist in den letzten  Posts nachzulesen

Auf unserer 2-taegigen Iran-Abschiedstour zeigte sich das Land noch einmal von seiner schoensten Seite, abwechslungsreich und herzliche Menschen an jeder Ecke. Gerne fuhren wir ins aergste Kaff, kauften uns 'a Eisä und a Cola' und bescherten den Ladenbesitzern den Besuch ihres Lebens. Schnell war der Dorfaeltestenrat geschlossen versammelt und wie so oft Fotos gemacht. An der Azerbaidschanischen Grenze nahe Astara fanden wir doch noch einen versoehnlichen, staufreien Abschluss mit dem Kaspischen Meer, erklommen voll konzentriert vielbefahrene Paesse und duesten 2 Tage hauptsaechlich durch Sand- und Steinwuesten sowie durch schier endlose Pampa mit feinsten Enduropisten.
Im iranischen Verkehr stellen wir mittlerweile eine ebenbuertige Gefahr dar, der Mensch passt sich eben an. Wir fahren schnell, ueberholen wie es uns passt, mal links, mal rechts, gelassen zwischen dem Gegenverkehr und beweisen souveraen iranische Verkehrsaggressivitaet - ansonsten kann man sich in Persien sowieso Brausen gehen (wie man in Tirol sagen würde). Vor den laestigen Bremshuegeln, gefaehrlichen Kreuzungen und chaotischen Kreisverkehren findet unser bestens trainiertes Auge-Gehirn-Radar (AGR-System) automatisch die eine Luecke und schon pfeifen wir ohne zu bremsen an 5-20 Fahrzeugen vorbei. Im fordernden Stadtverkehr bewegen wir uns teilweise wie eine Kunstflugstaffel, Rad an Rad neben- oder hintereinander her. Es ist ein fast unzertrennbares Band, dass nur von unserer Spezialdisziplin aufgerissen wird - dem '8er-Ueberholmanoever' - der eine links, der andere rechts am gleichen Fahrzeug vorbei, beim naechsten umgekehrt. Danach blicken wir uns gegenseitig an und nicken mit männlichem Stolz. Wir haben Feuer gemacht!
Ja! Nach 10 Tagen machte es auf iranischen Strassen teils richtig Spass, auch wenn wir heilfroh sind, dass wir den gefaehrlichsten Verkehr der Welt unversehrt hinter uns lassen konnten und tragen auf Ewig ein 'Iran-Proved'-Guetesiegel.

Unsere Reise trieb uns gestern nach Armenien aber zuerst musste der aus Asterix und Obelix beruehmte 'Passierschein A38' abgeholt werden. Zuerst uebersahen wir direkt an der Grenze stehend die Grenze und fuhren 20km weiter. 20km retour erwartete uns ein 4 stuendiges Geduldsspiel, gepraegt von grenzenloser Arbeitsmoral der iranischen Zollbeamten, Ahungslosigkeit dergleichen, endloser Warterei und Schikanen auf armenischer Seite. Um z.b. das Carnet de Passages abzustempeln wurden wir nach einer Stunde warten, eine Stunde lang hin und hergeschickt, nur um herauszufinden, dass die zustaendigen Personen wohl blau machen. So wurde dem Kantinenkoch oder einer aehnlich wichtigen Person dieser Grenze ein Schluessel fuers menschenleere Haeuschen fuer Zollangelegenheiten gegeben, wo er uns ohne zu zoegern und ohne irgendwelche Kontrollen der Papiere irgendeinen iranischen Zollstempel ins Carnet klatschte. Diesen liess er sich irgendwo von irgendwem ueberpruefen - falsch, noch einmal retour ins Zollhaeuschen, Stempeltest unter meiner Aufsicht! Er hauchte alle herumliegenden Gepräge an, stempelte mir von jedem Signum ein Beispiel auf einen Fresszettel und schaute mich fragend an. Ich sagte ihm dann, welchen iranisch-hoheitlichen Zollstempel ich wo haben moechte und dass er mir bitte noch Datum und eine Unterschrift liefern sollte. So funktioniert das mit dem ach so wichtigen Carnet de Passages...
Nachdem wir also insgesamt 8 Passkontrollen ueber uns ergehen lassen mussten, mehrmals in 6 verschiedene Gebaeude/Container geschickt wurden, 4 sinnlose Kopien irgendwelcher Dokumente anfertigen lassen mussten, 3x unsere Zulassungsdaten muehsam in 'Hightech-Computersysteme' eintragen lassen mussten, irgendwie, irgendwo das Carnet abstempelten, unser Hab und Gut einer sinnlosen Handdurchsuchung aussetzten, nur damit die Koffer und Taschen 100m weiter abmontiert und durchs Roentgen geschoben werden mussten, wir nach dem Ueberschreiten der armenischen Grenze noch eine Kfz-Versicherung abschliessen mussten, haben wir es nach 4 aetzenden Stunden ratzfatz geschafft, sind easycheesy und erfolgreich in Armenien eingereist. 

Lg aus einer Welt ohne Muezzingesang, lg aus Armenien! (04.08.2014)

Kaspisches Meer

Ungelogen!

typisches Bild, unvergessliche Momente


Standardprozedur :)

irgendwelche 4000er

Endspurt nach Armenien

1 Kommentar:

  1. Ja klausi jetzt hast halt ned nur an kompressionssack fia dein schlafsack sondern a an kompressionskoffer -den hat ned jeder :-)
    Also weiterhin hand am gas und fü spass
    kobi

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